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BOBATH THERAPIE in der Praxis für Ergotherapie von Iris Müller-Mengringhaus aus Uslar!

Das Bobath-Konzept

Ursprünge und Prinzipien
Das Bobath-Konzept ist ein weltweit verbreitetes und anerkanntes Behandlungskonzept auf neurophysiologischer Grundlage. Es basiert auf der Arbeit von Berta Bobath (Physiotherapeutin) und ihrem Mann Dr. Karel Bobath (Neurologe und Psychiater).

Aus dem gemeinsamen Interesse an Problemen von Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen entwickelte das Ehepaar Bobath (von 1942 bis zu ihrem Tod 1991) ein Konzept zur Befundaufnahme und Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborenen und/oder erworbenen Störungen des zentralen Nervensystems.

Ausgehend von der Arbeit mit einem kriegsverletzten Hemiplegiker (Halbseitengelähmten) erkannte Berta Bobath, dass Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen deutliche Verbesserungen z. B. der spastischen Bewegungsmuster zeigten, wenn sie gewisse Bewegungen mit den Patienten durchführte und/oder eine Haltungsänderung ermöglichte. Sie erfuhr, dass den Betroffenen der Zugang zu den vorher beherrschten Bewegungen über sensomotorische Erfahrung (Bewegungsempfindung) wieder erschlossen wurde.

Diese spezifische therapeutische Handhabung beinhaltet Fazilitation:

(Bewegungserleichterung/-ermöglichung) und Stimulation (Anreize geben) bei aktiver Beteiligung des Betroffenen. Man geht davon aus, dass dadurch eine veränderte Eigensteuerung des Patienten ermöglicht wird, was eine Veränderung der Steuerungsmechanismen des ZNS einschließt.

Der medizinisch-therapeutische Charakter des Bobath Konzeptes wird unter Beachtung des jeweils aktuellen Standes wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickelt und um pädagogische wie neuropsychologische Anteile ergänzt.

Die konzeptuellen Grundannahmen, die von Berta und Karel Bobath entwickelt wurden, haben bis heute ihre Gültigkeit und werden noch immer von der nachfolgenden Äußerung Karel Bobaths getragen: "Das Wichtigste ist, dass wir im Laufe der 40 Jahre absichtlich davon abgesehen haben, eine Methode zu schaffen; wir nennen es heute noch ein Konzept und wir lernen täglich."

Zu diesen "Prinzipien des Konzepts" zählen vor allem:

  • die Veränderlichkeit (Offenheit des Konzepts, ohne rigide Übungsschemata)
  • die Ganzheitlichkeit (der Mensch als Ganzes)
  • die Zielbezogenheit der Therapie (auf individuelle Unabhängigkeit und Selbständigkeit)

Berta und Karel Bobath selber sprachen bei ihrem Konzept von "Neuro-Developmental-Treatment", abgekürzt NDT.

Diese Bezeichnung ist besonders im nicht deutschsprachigen Ausland üblich und wird synonym zum "Bobath-Konzept" verwandt.

Berta Bobath 1984 über das Bobath-Konzept:
"So viel wir auch gelernt und verändert haben und fortfahren, beides weiterhin zu tun, muss festgehalten werden, das allem zugrunde liegende Konzept hat sich nicht verändert ... Wir alle bauen unsere Behandlung auf demselben Konzept auf, es ist weitreichend und offen und ermöglicht uns, weiterzulernen und der kontinuierlichen Entwicklung wissenschaftlicher Forschung - auch bei Veränderung der klinischen Bilder - folgen zu können ..."

Auf dieser gemeinsamen Grundlage entwickelten sich zwei eigenständige, sowohl interprofessionell als auch interdisziplinär arbeitende Bereiche:

  • Behandlung Erwachsener mit Läsionen des ZNS
  • Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen oder Entwicklungsstörungen
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